Begriffe und Arbeitsgeräte

Das Bienenhaus / auch "Stock"  oder "Beute" genannt


Unter einer Bienenbeute versteht man die Behausung der Bienen.

 

Wir arbeiten mit der sogenannten "Segeberger Kunststoffbeute".

 

Dabei handelt es sich um ein aus Hart-Styropor gefertiges Beutensystem, bei dem eine Erweiterung der Bienenwohnung möglicht ist.

 

Auf dem Bild sind...

  • ein Deckel   (hier beschwert mit einem Stein)
  • drei Zargen (Räume) und
  • ein Boden   (Einflug/Haustür der Bienen) zu sehen.

 

Der Nachteil der früheren Imker, sog. Zeidler, bestand darin, dass die Beuten nicht erweitert werden konnten, so dass die Bienen irgendwann schwärmten, was für den Imker immer einen Verlust darstellte.

 

 

Das Rähmchen

 

Als Rähmchen bezeichnet man einen Rahmen aus Holz, der bei uns aus 10 mm starkem Holz gefertigt ist.

 

Die Rähmchen werden an jeder Seite vier Mal gebohrt, mit Nirosta-Ösen versehen und ein feiner Nirosta-Draht von 0,4 mm wird durchgezogen. Zwei kleine Nägel sichern den Draht.

 

Mit einem "Drahtspanner" wird der Draht in Wellen gelegt, so verkürzt und damit noch strammer.

 

Man legt dann eine Mittelwand (siehe auch "Die Mittelwand") auf den Draht und setzt Strom an beiden Nägel an. Durch diesen "Kurzschluss" wird der Draht heiß und die Mittelwand schmilzt ein. Die Kunst ist, den Strom rechtzeitig zu unterbrechen,  so dass man den Draht in der Mitte der Mittelwand liegen hat. Nimmt man zu spät weg, hat man saubere 5 Wachstreifen.

 

Es gibt auch die sogenannte "Nordwabe". Dabei handelt es sich um ein ganz aus Kunststoff gefertigtes Rähmchen.

 

Der große Vorteil dieses Rähmchens ist, dass die Schleuderung des Honigs wesentlich schneller von statten geht, da man eine Seite ganz ausschleudern kann und dann erst drehen muss. Eine immense Zeitersparnis.

 

Bei der Mittelwand aus Wachs würde das Gewicht des Honigs der "Nicht-Schleuder-Seite" gegen die Wabe drücken und diese brechen lassen.

Hier muss man die eine Seite erst anschleudern, dann einen Richtungswechsel, dann die zweite Seite anschleudern, wieder Richtungswechsel und so weiter, bis man ohne "Wabenbruch" den Honig in der Schleuder hat.

 

Die Nordwabe muss vor ihrem ersten Gebrauch mit Bienenwachs (Eigenwachs; siehe auch "Das Wachs") berollt werden. Dann bauen die Bienen die Wabe ebenso wie die Mittelwände aus.

 

Die Nordwabe setzen wir nur im Honigraum ein. Im Brutraum würde (durch die Häutung -Larve wird zum fertigen Insekt, wobei jedes Mal das dünne Häutchen zurück bleibt) die Gesundheit des Volkes beeinträchtigt werden können. (siehe auch "Die Biene"/"Gesundheit im Volk")

 

 

Die Zellen sind vorgegeben
Ein Stück einer Mittelwand

 

Die Mittelwand / Das Wachs

 

Das Baumaterial im Bienenstock ist das Wachs. Es war bereits früher sehr begehrt und wurde buchstäblich in Gold aufgewogen, da es (bis zur Entdeckung des Paraffins) die einzige Möglichkeit war Kerzen herzustellen und nach Einbruch der Dunkelheit noch Licht zu haben.

Aus diesem Grunde hatte auch jedes Kloster eine Imkerei, da in den Kirchen viel von diesem wertvollen Stoff genutzt wurde; siehe auch "Geschichte der Imkerei".

 

Bienen stellen ihr Wach selbst her - wenn wir einmal darüber nachdenken eine erstaunliche Leistung!!!

Oder hat jemand schon Mal einen Maurer beim Bau eines Hauses auf einem Gerüst gesehen, der seine Mauersteine selber "ausschwitzt" und dann verarbeitet?

 

Bienen haben paarige Wachsdrüsen an der Bauchseite, aus denen sie das Wachs herausschwitzen. Dann wird es mit den Mandibeln "geknetet" und dann verbaut; siehe auch "Bienenprodukte"/"Wachs" und auch "Die Biene"/"Leistungen".

 

 

Oben der "normale" Stockmeißel, unten der "amerikanische"
Oben der "normale" Stockmeißel, unten der "amerikanische"


Der Stockmeißel


 


 Dieser wird genutzt, um die Rähmchen (möglichst geräuschlos) voneinander zu trennen, Wachs von den Oberträgern zu kratzen und Waben zu heben.


Eigentlich aus den Staaten, um Farbe abzukratzen. Deshalb auch das Loch mit den beiden Schlitzen... zum Nägelziehen.


Da Bienen einem jede Erschütterung übel nehmen (es könnte ja der Bär sein, der an den Honig will), ist leises, vibrationsarmes Arbeiten unbedingt von Nöten. Das ist mit einer der Gründe, warum Imkern so ein entspannendes Hobby ist...alles in Ruhe und gemächlich!

 


Der Besen

 

 Zum "sanften" Abfegen der Bienen von den Bienenwaben....

 

                            * bei der Kontrolle von Waben und

                            * bei der Honigernte

 

 

 

Seit 3 Jahren in der Imkerei gebrauchter Dadant-Smoker, davor Buchenholzspäne
Seit 3 Jahren in der Imkerei gebrauchter Dadant-Smoker, davor Buchenholzspäne

Der Smoker

 


Der Smoker ist in der Imkerei ein unverzichtbares Arbeitsmittel.

Mit Hilfe des Blasebalges wird unten Luft in den Metallbehälter gepresst und damit das Rauchgut innen zum Glühen gebracht. Aus der oberen Tülle kommt dann Rauch heraus.

 

Was bewirkt der Rauch?

Ganz einfach... Die Bienen riechen wesentlich besser als wir und bereits ein leichter Rauchstoß simuliert, dass es brennt. Da die Bienen instinktiv davon ausgehen, dass sie den Stock nun verlassen müssen, gehen sie schnell nach unten, um Futter für die Zeit der Suche nach einer neuen Behausung auf zu nehmen.

Ergebnis: Eine Biene die Futter aufnimmt, sticht nicht!

 

In unserer Imkerei wird als Rauchgut wird reiner, unbehandelter Buchenholzspan verwendet.

 

Auch wenn wir sanftmütige Bienen haben und ein Arbeiten ohne Rauch möglich wäre, hilft der Rauch doch dabei, dass die Bienen nicht am Rand oder auf der Oberseite der Rähmchen sitzen und beim Schließen der Beute gequetscht werden und so den Tod finden.

  1. ist die Biene ein Lebewesen, dem man mit Respekt, Sorgsamkeit und Verantwortungsbewusstsein umgehen sollte und
  2. bringt jede Biene in ihrem Leben immerhin ein Teelöffel Honig zusammen...

 

 

Unsere Tochter Frederika zeigt ihrem Bruder Robin das Erlernte der letzten Saison
Unsere Tochter Frederika zeigt ihrem Bruder Robin das Erlernte der letzten Saison

Der Schleier und andere Schutzkleidung


...braucht man selten, ist aber gut sie zu haben...


Sie besteht aus Schleier oder Schleier-Hut-Kombination, Handschuhen und einem Oberteil. Es gibt auch Overalls, die jedoch sehr warm sind. Und wann gehen wir zu den Bienen?.... Genau, wenn es warm ist. Da will ich mich nicht noch "anplünnen" müssen.


Bei 98% unserer Arbeiten am Bienenvolk tragen wir keine Schutzkleidung.

Das wird nur durch eine vernünftige Königinnenzucht möglich (siehe auch -Zucht).


Aber auch bei den Bienen, wie bei den Menschen, gibt es immer mal wieder welche, die eine Grundaggressivität aufweisen. Und ist man dann froh, wenn man zumindest den Schleier mit hat.

 

Und so´n Schleier ist gut, sonst sieht man so aus wie mein Trauzeuge...

 

Alle Stiche, die man auf die Lippe oder oberhalb bekommt, tuen sehr weh und schwellen immer schön an, bis man aussieht wie der Glöckner von...

 

 

 

Das Entdeckelungsgeschirr

 

Die Bienen arbeiten einen "Deckel" auf die Zellen, sobald diese mit reifem Honig gefüllt ist. Damit ist der eigentliche Wintervorrat gesichert.
An dieses wertvolle Gut möchte der Imker ja nun ran kommen...

 

Dazu müssen diese Deckel abgehoben werden, erst dann kann der Honig in der Honigschleuder aus der Wabe geholt werden.

 

Wie alles im Lebensmittelbereich ist das Entdeckelungsgeschirr aus lebensmittelechtem Kunststoff und Edelstahl gefertigt.

 

Auf das Gestell oben kann die Wabe schräg gestellt werden. Mit der Enteckelungsgabel kann nun die Wabe geöffnet werden, indem die Wachsdeckel abgehoben werden.

 

Die Schale darunter fängt das Wachs auf und durch die eingelegte Lochplatte tropft der Resthonig nach unten, um nicht verschwendet zu werden.

 

Auf die auf dem Bild zusehende Platte, rechts von der Plastikwanne, werden die entdeckelten Waben gestellt, bis sie in die Schleuder kommen. Auch hier wird in der Edelstahlwanne der heruntertropfende Honig aufgefangen.

 

 

 

Die Honigschleuder

 

Hierbei handelt es sich eigentlich nur um eine "Zentrifuge".

 

Der Begriff "kaltgeschleuderter Honig" ist von der Industrie geprägt worden, um "ihre Qualität des Honig" herauszustellen und Unsinn.

 

Honig ist immer "kaltgeschleudert".

 

Die entdeckelten Waben (siehe auch "Das Entdeckelungsgeschirr") werden nun in die Körbe gestellt, die sich in der Schleuder befinden.

 

Wir nutzen eine sog. Selbstwendeschleuder (hier nicht im Bild). Dabei stehen die einzelnen Körbe in der Schleuder zunächst in Richtung der Mittelwelle.

 

Durch die Drehrichtung (Links- / Rechtslauf) werden die Körbe nun zuerst nach links und dann nach rechts geneigt. Die Zentrifugalkraft ermöglicht es nun, dass der Honig an die Wand geschleudert wird und läuft innen herunter, um dort durch den Ablaufhahn, durch das Honigsieb in Eimer zu fließen.

 

Dann wird ein noch feineres Sieb genutzt (0,2 mm), um den Honig im sog. Hobbock (einem lebensmittelechtem Kunststoffeimer) zu sammeln.

 

Das Rührwerk

 

 

 

Natürlich aus Edelstahl gefertigt, ist es eine enorme Arbeitserleichterung, die wir uns 2012 geleistet haben.

Sie fasst 300 kg Honig!!!

 

Ein Schnäppchen ist eine solche Maschine nicht, ermöglicht uns aber, eine Arbeitsspitze aus der Imkerei zu nehmen.

 

Der Honig im Hobbock muss jeden Morgen und jeden Abend ca. 3 Minuten gerührt werden, damit er den fein-kristallinen Zustand bekommt, der von den Kunden so geliebt wird. Da kommen pro Tag schon so an die 1 1/2 bis 2 Stunden Arbeit bei raus, die uns die Maschine nun abnimmt.

 

Normalerweise (ungerührt) wird der Honig sehr grob-kristallin. Um das zu verhindern, müssen die sich bildenden Kristalle immer wieder zerstört, rund gemacht werden.

 

Die Kunst des guten Honigs ist nun, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, ihn feinkristallin zu rühren, aber auch rechtzeitig aufzuhören, so dass er noch im Glas fest werden kann.

 

Überrührter Honig trennt sich und bildet im Glas Schichten.

 

 

 

Die Abfüllanlage

 

Auch sie ist natürlich nicht wirklich günstig.

Aber auch sie ist eine erhebliche Arbeitserleichterung und Zeitersparnis...

Während man für einen 40 kg-Hobbock (80 Pfund) ca. 1 1/2 Stunden benötigt, schafft die Maschine in derselben Zeit mehr als 500 Pfund!!!

...und das Ganze noch Gramm-genau...