Die Anfänge der Imkerei

 

Es ist schwer zu sagen, wer wann mit der Imkerei angefangen hat. Tatsache ist, dass wir Menschen schon immer erfinderisch waren.

 

Den ältesten Nachweis für die Imkerei ist wohl eine Höhlenzeichnung aus den Höhlen von Cuevas de la Arana ("Spinnenhöhlen), Spanien.

Dort befindet sich eine ca. 12.000 Jahre alte Höhlenmalerei, auf der zu sehen ist, wie Honig durch Menschen entnommen wird.

 

Es gibt auch Belege über die ersten "Wanderimker", die in Ägypten die Völker in Tonröhren auf Schiffe verluden und auf dem Nil den Trachten hinterher fuhren.

 

 

Kupferstich von 1783 zeigt "Zeidler" bei der Arbeit
Kupferstich von 1783 zeigt "Zeidler" bei der Arbeit

Geschichte der Imkerei

 

Die Zeidler
Die Anfänge der Imkerei in Mitteleuropa beginnen im ursprünglichen Lebensraum der
Biene, im Wald. Die Bienen suchten sich als Behausung hohle Bäume, entweder alte Spechthöhlen, morsche Bäume oder anderweitig beschädigte Stämme. In anderen Gegenden der Welt mit wenig Wald, z.B. schon in Südeuropa, siedeln sie auch in Felsspalten.
Die ersten Imker bei uns waren folglich „Waldimker“ und hießen Zeidler.

Das Wort Zeidler kommt vom Slawischen „zidaln“ und bedeutet als Verb so viel wie „Honigwaben ausschneiden“.
Das deutet darauf hin, dass der Ursprung der Zeidler in den großen Waldgebieten Osteuropas lag.
Ein Bienenstock (Bienenkasten) heißt bei den Imkern „Beute“. Obwohl es nahe liegend ist die Bienenbeute mit „erbeuten“ in Zusammenhang zu bringen, meint der Begriff ein Loch in einem Baumstamm, eine Baumhöhlung in der Bienen lebten. Es ist der gleiche Wortstamm wie der „Büttner“, der Baumstämme aushöhlt.


In Niedersachsen sind die ersten Bienenverordnungen etwa aus dem Jahre 1000 bekannt. Im Jahre 950 vergab Otto der Große in Paderborn die ersten Zeidelrechte.
Das hängt damit zusammen, dass alle Tiere des Waldes Eigentum des jeweiligen Herrschers waren und dazu zählten auch die Bienen.
Das Zeidelrecht wurde wie das Jagdrecht vergeben und das Honiggeld, das dafür gezahlt werden musste, war eine regelmäßige Einnahme der Herrschenden.

Zeidelrechte waren zum Teil sehr kompliziert, zum einen, weil natürlich einige Könige versuchten möglichst viel Geld aus den Zeidlern heraus zu holen, und zum anderen, weil sich die Zeidler gegenseitig das Leben schwer machten.
Eine „Zeidelweide“ (ein altes Flächenmaß, wie Morgen) waren etwa 60
Bienenbäume. 

In manchen Gegenden gehörten nur bestimmte Baumarten zur Zeidelweide. Zog ein Bienenschwarm in einen anderen Baum ein, musste er zurück gekauft werden.
Während der Schwarmzeit versuchten sich die Zeidler gegenseitig die Völker abspenstig zu machen. Deshalb wurde verboten, neue Höhlen in Bäume zu schlagen und sie mit Honig auszustreichen um Schwärme anzulocken. (Wer die Menschen
kennt, weiß, dass es nur darum ging sich nicht erwischen zu lassen.)
Auch für leere Beuten musste eine geringe Abgabe gezahlt werden, damit die Zeidler nicht alle Bäume aushöhlten.
Ein entflogener Bienenschwarm durfte nur dann aus einer benach-barten Zeidelweide geholt werden, wenn er nicht weiter entfernt war, als der Zeidler seine Zeidelaxt rückwärts unter seinem linken Arm hindurch werfen konnte.
Starb ein Zeidler, konnte er seine Bienen nicht vererben. Das Zeidel-recht fiel zurück an den Waldherrn, der es neu vergab.

Wie ging nun diese Zeidlerei vor sich.


Die Zeidler höhlten mit Beilen (Zeidleraxt) Bäume aus und ver-schlossen sie mit einem Brett mit Einflugloch wieder.

Bei der Ernte wurden die Waben mit Honig heraus gebrochen und in Beuteln eingesammelt oder in Körben nach unten gelassen. Die Zunft der Zeidler war sehr angesehen. Deshalb durften sie auch, wie die Jäger, eine Armbrust tragen.

Gegen die Schikanen der Herrschenden und die unbequeme Honig- ernte fanden die Menschen ein radikales Mittel. Sie sägten die Beuten aus den Bäumen und siedelten die Völker um.


So entstanden die Klotzbeuten und aus den Zeidlern wurden (Stand-)

Imker.

 

 

Heute imkern in Deutschland ca 85000 Imker mit 850.000 Völkern. Davon sind nur 200 ca.Berufsimker.