Die Gesundheit im Bienenvolk

Unterschiedliche Mechanismen im Bienenvolk haben nur ein Ziel... Die Gesundheit zu erhalten!

 

Das Volk ist an seinen festen Bau gebunden. Heutzutage sind es die künstlichen Möglichkeiten, die der Imker den Bienen anbietet. Früher waren es die Hohlräume der Bäume im Wald. Man nennt diese Behausungen Bienen-Stock oder –Beute.

 

Es fängt damit an, dass die Bienen das Flugloch mit Propolis bestreichen, quasi als Fußmatte. Jeder der nach Hause kommt läuft darüber und streift sich die Füße ab. Propolis, das sog. Bienenkittharz, sammeln die Bienen von klebrigen Knospen (z.B. Kastanie oder Eiche) und verarbeiten es mit körpereigenen Sekreten. Es wirkt antibiotisch und antiseptisch.

 

 

Im Kleinen halten die Bienen ihren Stock sauber, indem sie alles, was nicht, oder nicht mehr, hinein gehört, nach draußen schleppen. Dazu zählen Wachs und abgestorbene Maden, tote Bienen (wenn der Imker sie z.B. bei der Nachschau versehentlich getötet hat oder wenn sie im Winter im Stock -aus der Wintertraube heraus- auf natürliche Weise verenden, wenn keine raus fliegen kann).

 

Verrottendes „Bienenfleisch" ist logischer Weise immer ein Krankheitsherd und die Entsorgung wichtig für die Hygiene und damit für die Gesundheit.

 

Aus diesem Grunde verenden die Bienen normaler Weise auch nicht im Stock! Wenn das Individuum bemerkt, dass der Lebenszyklus zu Ende geht und es dem „Bien" in seiner Gesamtheit nicht mehr von Nutzen ist, verlässt es den Stock und stirbt einsam und allein… irgendwo.

 

So traurig es uns erscheinen mag, ohne einen Anderen das Ende zu erwarten, für die Biene ist es der letzte große Dienst an der Allgemeinheit, an ihrem Volk, dem Bien.

 

 

 

Das andere große Problem ist das Eindringen andere Geschöpft in das Volk. Diese müssen nicht nur bekämpft, sondern auch dem Stock entsorgt werden.

 

Hier nur drei der Beispiele:

 

 

 

* Die Hornisse:

Sie versucht in den Stock einzudringen oder sich am Flugloch eine Mahlzeit zu schnappen. Die Wächterinnen versuchen das zu verhindern. Gelangt die Hornisse nun jedoch in den Stock, wird sie von den Bienen eingekesselt. Dabei umringen sie die Bienen und lassen ihre Brust-/Flugmuskulatur arbeiten. So erzeugen sie Hitze, so dass die Hornisse regelrecht gekocht wird.

Anschließend muss das zu große, schwere Tier zerteilt und gemeinsam nach draußen geschleppt werden.

 

* Die Maus:

Mäuse dringen im Winter in den Bienenstock ein. In dieser Zeit sitzen die Bienen in der sog. Wintertraube. Sie sind dann –bedingt durch die Kälte- relativ unbeweglich. Die Königin wird in der Mitte der Traube bei ca. 20°C geschützt. Alle anderen wechseln durch. Jeder muss mal in der Kälte am Rand der Traube sitzen und darf nach einer Zeit wieder in das Innere.

 

Die Maus macht sich es nun, auf der Suche nach einem wärmenden und nahrhaften Plätzchen, unten in der Beute gemütlich. Sie hat es warm und wenn der Hunger kommt, dann ärgert sie die Bienen, die außen in der Traube sitzen vorsichtig ein bisschen. Die Tiere kommen in Gange, wollen sich auf den Angreifer stürzen und ihr Volk verteidigen und „verklamen", d.h. sie erstarren. Die Maus hat nun ein leichtes Spiel und frisst das energiereiche Brustmuskelfleisch.

 

 

Nun kommt es vor, dass sich die Maus ein bisschen überschätzt hat und die Bienen zu viel in Gange gekommen sind und so die Raumtemperatur derart erhöhen, dass sie flug- und damit angriffsfähig bleiben…. Sie stechen die Maus tot.

 

Aufgrund der Größe ist ein herausschleppen des Fremdkörpers nicht möglich. Es muss eine andere Lösung her und die heißt „einbalsamieren".

 

Die Bienen schmieren den gesamten Körper mit Propolis ein. In der Literatur sind Bilder zu finden, die mumifizierte, mit Propolis überzogene, Mäusekörper zeigen. Schon im alten Ägypten wurde Propolis zur Einbalsamierung verwendet.

 

Auch wir Menschen nutzen dieses natürliche Antibiotika gerne.

 

 

 

* Die Varroa:

Sie gehört zu den Spinnentieren. 1976 durch Versuche mit Bienen aus Südostasien eingeschleppt. Die Bienen dort Apis cerana hat sich über Millionen von Jahren angepasst.

Unsere Bienen kennen diese Bedrohung nicht und haben noch keine Mechanismen entwickelt, wie sie diese Gefahr bekämpfen können. Aber die Evolution wird es richten.

 

Doch auch dieser Gefahr hat das Bienenvolk etwas entgegen zu setzten… sie schwärmen. Das heißt 2/3 der Bienen verlassen den Stock und suchen sich ein neues zu Hause. Dabei bleibt logischer Weise der alte, mit Varroen und Häutchen belastete Wabenbau zurück.